Die Porzellanstadt Meißen, meine Heimatstadt, plant diesjährig erstmalig ein Literaturfest zu veranstalten. Dieses findet vom 11. bis 14. Juni 2009 unter der Schirmherrschaft des Kanzleramtsministers Dr. Thomas de Maizière (CDU) statt. Die Dresdner Werbeagentur Heimrich & Hannot befindet sich derzeit in der heißen Phase ein interessantes Programm passend zum Thema Mittelalter, Renaissance und Fantasy zusammen zu stellen. Die Stadt Meißen mit ihrer über tausendjährigen Geschichte, den engen Gassen, romantischen Schauplätzen und der Albrechtsburg, die über allem thront, passt da als Gastgeber wie die Faust aufs Auge.
Prominente Vorleser werden an vier bis fünf Orten mit entsprechender Atmosphäre Texte für alle Literaturbegeisterten präsentieren.
Voraussichtlich in der 12. Kalenderwoche wird das Korrektorat abgeschlossen sein, steht in der E-Mail von Frau L. und ich erhalte die Prüfdatei des Romans von der Lektorin. Dies wird dann in der Woche zum 16. März 2009 passieren; wenn ich mich nicht verrechnet habe. Ich bin jetzt schon ganz gespannt auf den weiteren Verlauf und hoffe, dass sich die Änderungsvorschläge in Grenzen halten.
Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat
Das Korrektorat
Korrektorat: Hier geht es um die reine Sprachkorrektur. Geprüft werden Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und Typografie. Der Textinhalt bleibt unangetastet.
Das Lektorat
Lektorat: Geht einen Schritt weiter. Zusätzlich zum Korrektorat wird hier auch Stil, Ausdruck, Verständlichkeit und Logik geprüft. Oft gibt es auch inhaltliche Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge.
Kurz gesagt: → Korrektorat = Form → Lektorat = Form + Inhalt/Stil
Bis dahin habe ich Zeit an einem weiteren Manuskriptprojekt zu arbeiten (Ideen gibt es ja genug und ein-zwei fertige und halbfertige Manuskripte liegen auch schon in der Schublade) und relativ zeitnah eine erste Leseprobe des Romans „Der Tausendfüßler“ hier zu platzieren.
Es macht wahrscheinlich Sinn das erste Kapitel des Romans zu präsentieren oder ein spannende Szene aus der Mitte der Geschichte? Zudem überlege ich auch noch, ob ich eine extra Blog-Seite dafür anlege oder aber diese Leseprobe als einen ganzen Artikel poste?
Eine eigene Seite im Blog dafür anzulegen, wird sicherlich benutzerfreundlicher sein.
Mal überlegen …
Weitere Artikel zur Entstehung und rund um den Roman „Der Tausendfüßler“:
Was sagt Wikipedia zu Tausendfüßler vs. Tausendfüßer?
Schaut man schnell mal bei Wikipedia vorbei, so ist die Enzyklopädie auch dort der Meinung:
Beides kann zur Nennung der im Fachbegriff bezeichneten Myriapoden / Myriapoda (griech.) dienen.
Warum habe ich nun gerade die Bezeichnung „Tausendfüßler“ gewählt?
Nun, so genau kann ich das auch nicht sagen. Die einfachste Erklärung und mit Sicherheit die Wahrscheinlichste ist, dass ich mit dieser Bezeichnung durch den Wortlaut meine Eltern aufgewachsen bin. Das war ihre Ausdrucksweise eines mehrbeinigen „Bodenkrabblers“. Immer wenn ich als kleiner Junge auf so ein Tierchen gezeigt habe, dann wurde mir der „Tausendfüßler“ nahe gelegt. Auch in meinem Freundeskreis meinten stets alle bei Sichtung eines derartigen Getiers:
„Siehe da: Ein Tausendfüßler.“
Tausendfüßler mit oder ohne „L“
Über die Jahre hinweg hat sich dann diese Bezeichnung in mir eingeprägt und erst jetzt habe ich mir ernsthaft einmal Gedanken darüber gemacht, ob mit „L“ oder ohne.
Im Übrigen ist es sehr lustig die Diskussion auf gutefrage.net zu verfolgen wie es nun korrekt heißt oder was es mit den „tausend Füssen“ auf sich hat. Wer einmal Schmunzeln möchte, der möge sich etwas Zeit nehmen und auf gutefrage.net -heisst es tausendfüssler oder tausendfüsser? ;) die unterschiedlichen Kommentare dazu durchlesen.
Oh doch! Über Geld wird doch andauernd gesprochen. In der Politik zum Beispiel über die Steuern; das „Haushaltsgeld“. In der Wirtschaft über die Milliardenpakete, die an die Banken gehen und beim Kneipenbesuch nebenan über die Bierpreise. Egal wohin man heute schaut, man muss wissen:
„Was kostet die Welt?“
Kennt Ihr den schon? – Ein ironisches Sprichwort
„Egal! Was kostet die Welt?“ – voll Euphorisch gefragt.
Ganz ehrlich! Überall ist das Thema Finanzen präsent, so auch in Kunst und Kultur. Denn von Luft und Liebe allein kann der Mensch nicht leben – zumindest nicht dauerhaft.
Manuskriptseite in Tinte
Ein Blick auf die Finanzen
Da dies das Blog zum Roman ist, möchte ich natürlich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Ich möchte hier den Prozess des Manuskriptes zum fertigen Roman darlegen und dazu gehört nun mal auch die finanzielle Seite des Projektes. Sozusagen eine Buch-Bilanz für all diejenigen, die wissen wollen was am Ende bei der Publikationsvariante „Book-on-demand“ unterm Strich investiert wurde. Ich hoffe damit auch anderen Autoren, vor allem auch Hobbyautoren, einen kleinen Einblick zu geben und zu zeigen mit welch pekuniärem Einsatz man rechnen sollte und an welchen Kriterien sich das festmacht.
Gestern wurde von meinem Konto die erste Rate von 512,60 € an den Lektoratsservice des Verlages abgebucht. Das Lektorat – hier Korrektorat genannt –, kostet insgesamt ganze 1.025,20 €. Diese Summe wurde nach Absprache in 2 gleiche Teile gestückelt. Der erste Teil zu Beginn, also wenn die Lektorin mit der Korrektor los legt und der zweite Teil, wenn sie mit dem Text komplett fertig ist und mir anschließend das Manuskript zurück schickt. Dann liegt es wiederum an mir, den Text gegen zu lesen und die vorgeschlagenen Korrektoren zu ändern und mögliche Ungereimtheiten, sowie Redundanzen auszumerzen. Ist dann das Manuskript soweit zum Druck bereit, wird ein Prototyp erstellt und es geht in die Produktion. Dazwischen jedoch muss noch das Buchcover bestimmt werden. Für die tatsächliche Produktion, wo dann Seitenanzahl, Verkaufspreis, Cover, Klappentext etc.pp. fest steht, muss ich dann noch einmal in den Finanztopf greifen. Dazu detaillierte Informationen, wenn es soweit ist.
Wichtig ist, dass der Text am Ende Qualität hat. Aus diesem Grund habe ich mich für ein professionelles Lektorat entschieden. Denn nur Qualität überzeugt letztendlich den Leser und dafür steht wiederum der Lektor, der sich objektiv mit dem Text auseinander setzt.
In letzter Zeit gab es einen regen Diskurs über exorbitante Autorenhonorare und der überhöhte Ankauf von Lizenzen von bekannten Autoren in Millionenhöhe. So hat zum Beispiel der S. Fischer Verlag für die Lizenzen des Buches „Das Spiel des Engels“ und drei weitere Kinderbücher von Carlos Ruiz Zafòn in Deutschland 3 Millionen Euro hingeblättert.
Einerseits gelten bekannte Autoren als Zugpferde für die Verlage, diese bringen die Auflage und die Millionen. Mit diesem Geld könnten und werden mitunter unbekannte Autoren gefördert. Anderseits wiederum werden diese Gelder für gigantische Honorare an eben jene Zugpferde ausgegeben. Der unbekannte Autor bleibt hier mit größter Wahrscheinlichkeit wieder auf der Strecke?
Die meisten unbekannten Autoren dürften das Gefühl und die Enttäuschung kennen, wenn man einem Verlag ein Manuskript zugesandt hat und dieser dann nach geraumer Zeit eine Absage zurück schickt. Mitunter hat der Autor auch den Fehler begangen und das Manuskript blind an irgendeinen Verlag gesandt ohne darauf zu Achten in welcher Sparte sich der Verlag befindet und welche allgemeinen Konditionen dieser anbietet. Auch ist es wichtig im Vorfeld einmal zu eruieren wie groß der Verlag ist bzw. in welchem Konzerngeflecht dieser agiert und mit welchen Zugpferden von Autoren sich dieser schmückt. Das kann sehr hilfreich sein, um zu wissen, welche Chance das Manuskript hat gelesen und letztendlich angenommen zu werden.
Der Literaturagent
Noch besser ist es einen professionellen Literaturagenten zu beauftragen, der sich in der hiesigen Verlagslandschaft auskennt. Dieser hat zudem die nötigen Kontakte und die langjährige Erfahrung und weiß, welche Verlage welches Genre bedienen, welcher Verlag finanziell zu kämpfen hat und demzufolge mit größter Wahrscheinlichkeit mit unbekannten Autoren kein Risiko eingehen wird.
Nicht nur die Absage eines Verlages – um hier für die Motivation aller Autoren den Singular zu benutzen – enttäuscht ungemein, sondern erst recht die eines Agenten, deren Honorare bei erfolgreich vermitteltem Manuskript zwischen 15 bis 20 Prozent des Autorenhonorars liegen. Schon an dieser Hürde zu scheitern oder – wollen wir nicht vom Scheitern sprechen – sich daran die Zähne auszubeißen, frustriert und der Autor fragt sich: Was steckt dahinter?
Im eigentlichen Sinne – Dienstleister
Literaturagenten sind diejenigen, die den Autor als ihr Kapital ansehen und ansehen sollten. Kapital ist vielleicht zu hart ausgedrückt, aber ich denke es trifft den Nagel auf den Kopf. Sie sind im eigentlichen Sinne Dienstleister. Ziel ist es den Autor, sprich den Kunden, um im betriebswirtschaftlichen Sinn zu definieren, zufrieden zu stellen. Befriedige ich einen meiner Kunden verdiene ich natürlich daran und mit jeder Befriedigung erlange ich diese zugleich auch noch selbst. Doch im Zuge der Wirtschaftskrise bekommt der Begriff Dienstleister auch in diesem Segment einen etwas schwammigen Hauch bzw. eine ureigene Definition.
Bücher über Bücher
Manche Literaturagenturen haben ihr Ethos was die Qualität der Texte anbelangt – zu Recht will ich meinen. Aber ich wage zu behaupten, dass es sicherlich auch jene gibt, die lieber um fette Lizenzen feilschen und nur die renommierten „eierlegenden Wollmilchsäue“ an die Verlage bringen wollen. Von korrekter wirtschaftlicher Kalkulation, ob das Manuskript publikumskonform – sprich eine Marktchance – hat, ist ebenso auszugehen und der Autor sollte sich stets auf eine derartige Diskussion vorbereiten. Mit Sicherheit spielt auch ein wenig die Subjektivität gegenüber des Autors und des Textes eine gewichtige Rolle und die reellen Chancen bei den Verlagen. Alles in allem ein verquirlter Entscheidungsportfolio in dem ein kleines Quäntchen Glück auch noch eine bedeutende Rolle spielt.
Natürlich sollte erwähnt werden, dass das Literaturagentursystem in Deutschland noch nicht gleichartig etabliert ist wie in anderen Ländern; vor allem im Vergleich zu den angelsächsischen Ländern. Das Dreieck „Autor – Agentur – Verlag“ funktioniert dennoch ganz gut und gibt dem Autor die erhöhte Chance über einen Vermittler sein Buch publiziert zu sehen.
Bei aller Kritik, eines ist natürlich klar, in erster Linie muss ein Text überzeugen. Nicht immer im literarischen Sinne, sondern oftmals mit dem Namen und der Kaufkraft des Genre, mitunter auch mit der Schockwirkung des Inhaltes so manchen Textes.
Marketing ist dabei das A und O und so manche gute Story hat schon im Vorfeld verloren, wenn so genannte Autorenverlage kein richtiges Marketing zur Verfügung stellen, sondern die Bücher nur produzieren.
Die erste E-Mail, die ich heute empfing, war eine nun wirklich verspätete Absage einer Literaturagentur. Klar, manche Dinge brauchen eben Zeit; nicht nur Zeit zum Lesen, auch Zeit zur Entscheidung. Das räume ich natürlich jeder Agentur, jedem Lektor und auch jedem Sachbearbeiter einer literaturfremden Angelegenheit ein.
Bei ungefähr sechs Literaturagenturen hatte ich im Vorfeld vorsichtig angefragt. Zwei haben sich überhaupt nicht gemeldet. Drei haben abgesagt und mit einer war ich übereingekommen, erst noch einmal das Manuskript zu überarbeiten und es ihnen dann zu zusenden. Von letzterer Aktion habe ich dann abgesehen.
Vielleicht sollte ich eine Liste jener Literaturagenturen erstellen, die so unprofessionell sind, sich nicht einmal zurück zu melden? Um andere Autoren wirksam zu warnen nicht unnötige Zeit in solch ein Agenturverhalten zu investieren. Mal sehen?
Die Vermutung
Zudem fällt mir auf – auch aus Gesprächen mit anderen Autoren –, dass die Sichtung des Manuskriptes entweder so schnell geht und ich den Verdacht hege, dass die Texte kaum oder gar nicht gelesen worden sind oder aber sich nach langer viel zu langer Zeit irgendjemand bequemt – vielleicht ein eigens dafür abberufenen Billigpraktikanten –, der nach einem ebenso flüchtigen Blick, letztendlich genau die gleiche entsprechende Absage formuliert. Höflichkeitshalber versteht sich!
Eine professionelle Absage oder ein passendes Feedback, dass der Text erst einmal angekommen ist, denke ich, kann ein jeder Autor mit Sicherheit verlangen.
Alles & Nichts
Enttäuscht über jene Absage bin ich ehrlich gesagt nicht; vielleicht ein bisschen, okay, aber mehr auch nicht. Wer sich so lange Zeit lässt, ist an einer wirklichen Zusammenarbeit nicht interessiert, vermute ich mal. Und wie sagt man so schön: Keine Antwort ist auch eine Antwort. Also war mir die Antwort schon klar.
Außerdem habe ich längst einen anderen Weg gefunden mein Buch zu publizieren. Zwar lese ich immer jede Zeile genau, um auch zwischen den Zeilen zu erfahren, woran es denn gelegen haben könnte, doch bleibt mir die Erleuchtung oft verborgen. Und irgendetwas in einen Satz hinein zu interpretieren, kann man für gewöhnlich alles & nichts.
Bei meinem nächsten Buch, an dem ich gerade schreibe, werde ich jedenfalls differenzierter vorgehen.
Als ich einmal einen echt finanziellen Engpass hatte, das war im Jahr 2005, habe ich im TIP Berlin in der Rubrik „Sonstiges“ folgendes annonciert:
– Der Tausendfüßler – psychologischer Liebesroman – gebe alle Rechte ab – Preis Verhandlungssache – … was folgte, war die Telefonnummer und E-Mai-Adresse.
Mal ehrlich …
Wie naiv, … wie bescheuert und größenwahnsinnig muss ich eigentlich gewesen sein, mir 1. die Rechte abnehmen zu lassen für ein Projekt in dem so viel Herzblut steckt, 2. zu glauben, dass es irgendeinen Interessenten dafür geben würde, 3. zu hoffen mit dieser Aktion mein lädiertes Konto aufzupäppeln und 4. überhaupt auf die Idee zu kommen etwas von irgendjemandem zu erwarten und diese Schnapsidee auch noch umzusetzen?
Schnapsidee
Herrjemine … das war keine Sternstunde in meinem Leben … aber so ist das nun mal, wenn man sich zu viel einbildet und gleichzeitig in der Klemme steckt.
Jedoch überzeugt von der Story, wie ich es damals war, dass es eine kleine interessante Geschichte ist, in der sich ein jeder Leser wieder finden kann und die von vielen unterschiedlichen Gefühlsfacetten durchflutet ist, die der Leser auch nachvollziehen kann, bin ich immer noch! Oh ja. Wäre auch schlimm, wenn nicht.
Kurzer Einschub: Ich bin immer noch davon überzeugt uns stolz darauf – Stand 01. April 2025 – und das ist kein Aprilscherz!
Doch ich muss zugeben, dass ich dabei auch in selbstgefälliger Art und Weise auch an hiesige Filmeproduzenten gedacht habe. Die mich mit einem „Äpple & nem EI“ abspeisen und die Story einfach an sich nehmen, später umpolen und das Ganz Manuskript den Haifisch-Storyliner im filmischen Textbecken in den Rachen werfen.
Wer weiß, für was es gut ist?
Okay, die fantasievolle Hoffnung, dass eventuell auch ein Literaturagent oder Verlag dies lesen würde, schwirrte da unterschwellig auch mit. Aber wenn es Hinz & Kunz gewesen wäre und mir auch nur annähernd 500 € dafür gegeben hätte (sei es dass Hinz & Kunz es sogar nur zum Feuer anmachen benutzen würden) – ich hätte diesen Deal wohl gemacht.
Kurzer Einschub zum 1. April 2025 – Gott sei Dank habe ich den Deal nicht gemacht! Sonst gebe es wohl dieses Literatur-Blog nicht!
Letzen Endes – Was ist passiert?
Angerufen hat aber niemand, auch keine E-Mail habe ich erhalten. „Gott sei’s getrommelt und gepfiffen“ und wer weiß, für was es gut war?
Diese Woche war es nun soweit. Frau L., meine Betreuerin beim Unternehmen Pro Bussines GmbH, zu dem eben auch der separate Zweig der Verlag book-on-demand.de gehört, kontaktierte mich – lang ersehnt – am Mittwoch per E-Mail. Brennend habe ich auf Ihre Nachricht gewartet und das nachfolgende Telefonat bezog sich nur noch auf winzige klärungsbedürftige Details zum Lektorat.
Ich musste noch die Zustimmung für das anstehende Lektorat (hier auch Korrektorat genannt) von mir geben und ab geht die Post. Mit der zuständigen Lektorin sei alles schon besprochen. Nach zwei-drei neugierigen und für die Koordination noch wichtigen Fragen habe ich euphorisch zugestimmt.
„Ja ich bin bereit. Ich möchte das ein ordentliches Lektorat durchgeführt wird und anschließend das Buch produziert wird.“ Genau das habe ich gesagt und war nach dem Telefonat ganz hibbelig; in der Erwartung endlich das 2. Buch* physisch in den Händen halten dürfen.
Nun geht es wirklich los
Nachdem es nunmehr 10 Jahre her ist, dass ich mein letztes Buch veröffentlicht habe und sage & schreibe ganze 7 Jahre, dass das Manuskript „Der Tausendfüßler“ in der Schublade ein einsames Dasein fristete, habe ich nun endlich Ende des letzten Jahres festgelegt eines meiner Manuskripte 2009 zu publizieren.
Leicht ist es nicht einen Verlag zu finden und sich am Ende für eine Variante der Publikation zu entscheiden. Klassische Verlage geben einem keine Chance und Literaturagenten haben ihre eigene Sphäre der gnädigen Gönnerschaft sich auf die Odyssee zu begeben, um einen passenden Verlag für einen zu finden. Autorenverlage, die teils humane – teils horrende Summen von den Autoren zur Publikation verlangen, gibt es genügend. Um da durchzusehen und die schwarzen Schafe herauszufiltern, braucht es schon ein wenig Kenntnisse der hiesigen Szene.
Auch die Möglichkeit im Selbstverlagdie Bücher an den Leser zu bekommen, ist kein leichtes Ziel. Letzteres halte ich für nicht unbedingt angebracht, wenn der Autor gern schreiben und Texte produzieren möchte. Zuviel hängt an ihm selbst und der Schritt zum Unternehmer (zum reinen Verleger) ist schnell vollzogen.
Ganz schnell passiert es zudem, dass der Autor immer mehr in die Richtung driftet Texte zu produzieren, die auf Absatz und Erfolg getrimmt sind. Texte nur für den Leser, das Publikum, den Markt, die Bilanzen der Aktionäre im Medienkonzern usw., was in heutiger Sicht für den Verleger schon ein wichtiges Thema ist, ohne Frage, aber ehrlich gesagt nicht unbedingt für den kreativen Kopf, den Autor. Klar, Autoren mögen mal mehr oder weniger auch Interesse an am Leser, den Markt und die eigene Bilanz haben, aber das ist ein anderes Thema. Erfolg mit seinem Buch haben, möchte ja wohl jeder! Ich schließe mich da nicht aus.
Verlag und Autor haben dann doch oft dasselbe Ziel, manchmal jedoch in abweichender Intention. Mein persönlicher Erfolg, den ich gern sehen würde, liegt darin, dass ich ohne Druck, ohne finanzielle Engpässe und mit der Basis eines ersten fiebrig-freudigen Leserkreises dieses Hobby zum Beruf machen kann. Das geschieht nun einmal auch nur durch finanziellen Erfolg. Kurzfristig gesehen, möchte ich es schaffen, den nächsten Roman zeitnah wieder publizieren zu können. Auch das ist ein große Herausforderung so im Strudel des Alltags!
Book on demand
Entschieden habe ich mich für eine andere Variante. Eine etwas neue Variante, der sich viele unbekannte Autoren widmen müssen, denn oft bleibt keine Alternative. Book on Demand! In den letzten Jahren hat sich diese Art der Veröffentlichung auf dem deutschen Markt etabliert und bietet Autoren eine enorme Chance das eigene Buch in den Händen zu halten. Mit Hilfe des digitalen Zeitalters (Digitalisierung), vor allem des Internets und seinen Marketingmöglichkeiten, besteht hier die Chance über Jahre hinweg das geschaffene Buch zu bestellen und es deutschlandweit zu verbreiten.
„Book-on-demand“ bedeutet: Buch auf Bestellung. Bücher werden in Kleinstauflagen gedruckt bzw. können in kleinen Mengen bestellt werden, sind aber jederzeit „Just-in-time-Lieferung“ – eben auf Bestellung – neu lieferbar. Das ist dann auch Möglich, wenn bereits die erste Auflage oder die eigene Autorenbestellung verkauft und die Klein- oder Kleinstauflage schon längst vergriffen ist.
Die Variante „Book-on-demand“ gibt mir als Autor die Möglichkeit einen Verlag zu haben, der mich betreut und unterstützt, der sich um alle wirtschaftlichen Dinge kümmert (Covergestaltung & Marketing, Buchproduktion, Anmeldung ISBN etc., Vertrieb) und der auch einem unbekannten Autor die Möglichkeit einer Publikation zur Verfügung stellt. Auch wenn diese Variante hierfür finanzielle Partizipation vom Autor verlangt (dazu gern später mehr).
Das Manuskript
Im September 2008 habe ich mit Frau L. Kontakt aufgenommen und ihr mein Manuskript zugesandt mit der Bitte zu prüfen, ob es thematisch in den Verlagskatalog passt und ob sie mich als Autor unterstützen. Nur wenige Tage später erhielt ich eine Mappe mit allen Informationen und offerierte meiner Betreuerin, dass ich im Moment finanziell nicht bereit bin das Projekt zu starten, aber es nicht aus den Augen verlieren möchte. „Ich melde mich zu gegebener Zeit und werde dann die Details mit ihnen besprechen“, antwortete ich und das war mein fester Wille.
Am 5. Januar 2009, nach dem Jahreswechsel, der ja bekanntlich für viele neue Gedanken und Vorsätze steht, traf ich mich vor Ort in Berlin mit Frau L. zum Gespräch. Ich wollte mir selbst ein Bild von meiner Betreuerin und dem Verlag machen. Ich war positiv überrascht und habe mir alles genau angesehen. An jenem Tag wurde der Grundstein für das Buchprojekt „Der Tausendfüßler“ gelegt.
Letzte Überarbeitung für das Lektorat
Es folgte eine Überarbeitung meinerseits. Ich bestand darauf noch einmal den kompletten Text durchzugehen. Zwei größere Abschnitte wurden umgestellt, der Spannungsaufbau noch einmal hinterfragt und gleichsam von meiner Seite noch einmal die Rechtschreib- und Grammatikprüfung vollzogen. Da das Manuskript so lange in der Schublade lag, gab es überall noch „ß“ statt „ss“. Das allein zu korrigieren, hat mich mehrere Stunden gekostet. Aber das sieht man mal wie lange die Story schon parat lag und das es an der Zeit ist. Von ihrer Aktualität hat die Story aber nichts eingebüsst. Ich möchte sagen, dass das Problem des Protagonisten und der Inhalt der Geschichte durchaus als zeitlos anzusehen ist.
Betriebsblindheit
Irgendwann reicht es.Betriebsblindheit wird zum Synonym der Arbeit am Text. Eine unabhängige Meinung und objektive Betrachtung wird benötigt. Bei der Entstehung eines Buches ist dies: Der Lektor oder die Lektorin.
Nach ca. 6 Tagen harter Arbeit zu Hause am Text, 3 volle Tage und 3 Tage bis in die Nacht hinein, alles nach der täglichen Arbeit im Unternehmen, war ich persönlich mit dem Text zufrieden und vorerst fertig. Genüsslich setzte ich klischeehaft die Buchstaben ENDE an den Schluss des Textes und atmete tief durch. Es war geschafft!
*Info: Mein erstes Buch, welches ich jemals über einen Verlag heraus gebracht habe, war im Jahr 2000. Es war ein Jugendbuch (eine Erzählung) und die hieß „Zweimal Alltag bitte! – Mit Problemen!“.
Dies ist das Blog zum Roman „Der Tausendfüßler“ vom Autor Jens Böhme.
Der Liebesroman erscheint im März/April 2009.
Bis zur Veröffentlichung des Romans wird es hier punktuell Artikel über den Autor und die Entstehung des Buches geben. Und natürlich sollen darüber hinaus auch andere Themen Einzug in des Blog finden; insbesondere rund um Thema Literatur.