
Foto: T.C.Boyle und Jens Böhme 2009
Das Literatur-Blog zum Roman
Es ist schon ein Weilchen her, aber der Vierzeiler eines Obdachlosen, der in der S-Bahn zwischen Warschauer Straße und Hauptbahnhof mitfuhr, geht mir einach nicht mehr aus dem Kopf. Hab im Stillen interessiert gelauscht und mir das letzte seiner Gedicht im Handy notiert. Warum? Nun, weil mir dieser Vierzeiler ein Lächeln auf die Lippen zauberte und irgendwie lustig, irgendwie … peppig klang; trotz leichter melancholischer Note.
Ich saß so da, in der vollen S-Bahn und hörte einen Mann vor sich hinbrabbeln. Es war ein älterer Mann, ein Obdachloser aus Berlin, der für zwei Stationen hintereinander weg Sprüche, Gedichte und kleine Anekdoten rezitierte. Er war nicht gut anzusehen, aber das hat ja nichts zu sagen und wir wissen alle, dass das Leben auf der Straße mit Sicherheit kein Ponyhof ist. Ich glaube, die wenigsten Mitfahrer haben genau hingehört. Wenn sie es denn getan hätten, dann wäre wohl auch dieses kleine lyrische Gedicht am Ende an ihre Ohren gedrungen und hätte ein Lächeln über ihre Lippen gezaubert – so wie bei mir.
Angeblich soll das Gedicht, der Spruch, dieser lustige Kalauer in der S-Bahn am Feierabend von Johann Wolfgang von Goethe sein. Irgendetwas in dieser Richtung hatte der obdachlose Mann am Ende noch in seinen Bart gemurmelt. Sollte ich bei der Recherche danach fündig werden zu welchem Autor der Vierzeiler wirklich gehört, werde ich dies im Kommentar vermerken. Möglicherweise ist das Gedicht ja auch der Kreativität des Obdachlosen entsprungen? Die Leser meines Blogs, die den lyrischen Text erkennen und zuordnen können, sind herzlich aufgefordert das Geheimnis um dieses Gedicht zu lüften. Vielen Dank und nun viel Spaß beim Lesen …
Der Vierzeiler des Obdachlosen
„Man müsste noch mal 20 sein,
verliebt und blonde Locken,
dann dürft die Butter auch mal ranzig sein,
und der Toast schmeckt auch mal trocken.“
Nun ist sie vorbei, die Lesereise des Pop-Titanen der amerikanischen Literatur T.C.Boyle.
„Wenn das Schlachten vorbei ist“, ist Boyles neuester Roman. Dafür und „weil es mal wieder Zeit war“ (würde der Fan jetzt sagen) reiste Boyle 2012 durch Europa und stellte in seinen Lesungen die Thematik des Buches und sich selbst vor.
Ich war live vor Ort auf der Lesung von Thomas Coraghessan Boyle in Berlin in der Volksbühne. Wer in Berlin dabei war oder eine der anderen Lesungen von ihm besucht hat, weiß, dass es immer eine fabelhafte Show mit ihm ist. Äußerst gut besucht von Fans beider Geschlechter und immer im Wechsel auf Englisch und – hierzulande – auf Deutsch durch einen Moderator. In Berlin fehlte dieser Wechsel leider, die Übersetzungen für das deutschsprachige Publikum lies arg zu wünschen übrig. Die Lesung war trotzdem sehr sehens- und hörenswert. Überraschend und interessant war dieses Mal der dritte Punkt im Triangel der Übersetzung. Auf der Bühne befanden sich zusätzlich Dolmetscher für Gehörlose, die den rezitierten Text sowie das Interview in der Gebärdensprache übersetzen. Zurückzuführen ist diese Besonderheit auf den Roman TALK TALK von Boyle aus dem Jahr 2006, wo er diese Thematik literarisch spannend verarbeitete.
Während die Fans von T.C.Boyle noch am Lesen des neuen Romans „Wenn das Schlachten vorbei ist“ sind, ist ein weiterer Roman schon längst abgeschlossen, in Produktion und in Englisch erhältlich. Die Rede ist von „San Miguel“. Mit der Lektüre von „San Miguel“ auf Deutsch muss sich das Publikum hierzulande noch bis nächstes Jahr gedulden. Aber – Gott sei Dank! – haben wir ja für dieses Jahr aus der Boylschen Feder den Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“ erst einmal zu lesen. Obwohl: Wenn der Roman verspricht, was Pressestimmen behaupten und bei dem was ich bei meinen bisher ersten 150 Seiten gelesen habe, dann ist das Lesevergnügen sicherlich nur kurz. Zu schnell liest sich aus Neugier, Spannung und stilistischem Lesegenus T.C.Boyles neuer Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“.
Die deutschsprachige Presse hat sich wieder mal überschlagen und überall im Netz sind größere oder kleinere Rezensionen zu seinem neuen Roman erschienen. Hier und da auch mal ein Video, wie z. B. „«Strassenliterat» T. C. Boyle“ (tagesanzeiger.ch – Video: Jan Derrer, Chantal Hebeisen – 10.05.2012) oder auch das hauseigene Video des Carl Hanser Verlags „T.C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist“ (siehe auch Blogartikel auf dem Tausendfüßler-Blog „Buchtrailer von T.C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist“).
Es folgt ein …
handelsblatt.com
Rezension Boyle-Neuwerk – Töten, um zu überleben
„Darf man Tausende profane Organismen töten, nur um ein seltenes Tier vor dem Aussterben zu retten? Im neuen Roman des Autors T. C. Boyle geht es um die Frage, wie weit der Mensch beim Naturschutz gehen darf. Eine Kritik.“
von Thorsten Giersch 14.05.2012
fr-online.de
Schriftsteller T. C. Boyle
T. C. Boyle stellte in der ausverkauften Volksbühne seinen neuen Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“ vor.
Thorkit Treichel 07.04.2012
fr-online.de
Lesung in der Berliner Volksbühne
Ihre Fragen an T.C.Boyle
Das Gespräch führte Martin Scholz. 05.04.2012
taz.de
T. C. Boyle ist für seine literarische Liebe zu Umweltaktivisten, Marihuana und Hippies berühmt geworden. Wenn er die Bühne betritt, ist der Jubel groß.
von Susanne Messmer 07.05.2012
orf.at
T. C. Boyle auf Tour in Wien – Der Rockstar unter den Literaten
Er gehört zu den absoluter Vielschreibern seines Fachs, denn fast jedes Jahr publiziert der US-amerikanische Kultautor T. C. Boyle einen Roman oder eine Sammlung von Kurzgeschichten. …
von Christine Scheucher 02.05.2012
blick.ch
Bestseller-Autor T.C Boyle im Interview – «Beim Schreiben werde ich high»
Der schrägste Pop-Literat der Welt ist 63 Jahre alt, kämpft gegen den Sex und wäre gern wieder ein Baby.
Von Cinzia Venafro 11.05.2012
stuttgarter-zeitung.de
Begegnung mit T. C. Boyle
Von Ulla Hanselmann 02.06.2012
beobachter.ch
T. C. Boyle
«Ich wäre gern
spirituell»
Von Tatjana Stocker 31.06.2012
shz.de
HUSUMER NACHRICHTEN
Von Martin Schulte 31.06.2012
(INFO: Dieser Artikel wurde am 11.02.2025 überarbeitet und enthält Werbelinks.)