Erwin Strittmatter, vielen vor allem bekannt durch seine Werke Ole Bienkopp und die berühmte autobiografische Trilogie Der Laden, hat auch in dem kleinen Örtchen Groß Plasten (nahe Waren an der Müritz) seine Spuren hinterlassen. Der sorbisch-deutsche Autor, der am 14. August 1912 in Spremberg geboren wurde (gestorben am 31. Januar 1994 in Schulzenhof), schrieb 1954 das Jugendbuch Tinko. Das Buch wurde in der DDR schnell populär und Strittmatter erhielt für den Roman den Nationalpreis der Deutschen Demokratischen Republik. Im darauffolgenden Jahr kam es dann sogar zur Verfilmung des Buches.
Durch diese Filmarbeiten erhielt der früher im Volksmund genannte Krähenberg mit der Eiche seine besondere Bedeutung. Näheres erklärt die Tafel zur Geschichte am Ortsrand:
„Groß Plasten – Tinkoeiche trägt weit ins Land“
Geschichte
„Der Tinkoberg (früher im Volksmund ‚Krähenberg‘) bekam seinen Namen mit der Uraufführung des Filmes ‚Tinko‘ am 29.03.1957 (siehe ‚Das große Buch der DDR‘ vom Eulenspiegel Verlag). Die auf dem Berg stehende Eiche ist die Tinko-Eiche. Hier liefen 1956 die Dreharbeiten für die Romanverfilmung von Erwin Strittmatters Heimkehrer-Roman ‚Tinko‘, u. a. mit Günter Simon in der Hauptrolle. Hügel und Baum erinnern an den Roman und die Verfilmung. Einer 1979 veröffentlichten Inventur zur Folge, wuchsen im damaligen Altkreis Waren 79 Einzeleichen mit Naturdenkmal-Status. Doch nicht alle ragten soweit ins Land, wie diese trutzige Eiche zwischen Groß Plasten und Kraase. Statisten, Zugtiere und Geräte für den Film kamen von der einheimischen Bevölkerung.“
Die Tinko-Eiche bei Groß Plasten
Der Inhalt des Romans thematisiert die Nachkriegszeit im ländlichen Brandenburg. Am Beispiel des Jungen Tinko schildert die Geschichte die Ereignisse um die Rückkehr eines „Heimkehrers“ und die gesellschaftlichen Konflikte bei der Kollektivierung der Landwirtschaft im Osten Deutschlands. Die Familie selbst mit ihren drei Generationen dient Strittmatter als Analogie für die Perioden der Deutschen Geschichte. (Quelle: wikipedia.de)
„Mit tiefem Mißtrauen beobachtet Tinko den fremden Mann, der eines Tages im Dorf auftaucht. Er ist ein ‚Heimkehrer‘, einer, der gerade aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. Tinko soll ‚Vater‘ zu ihm sagen, aber für ihn bleibt er der ‚Heimkehrer‘. Und Tinkos böse Ahnungen bestätigen sich: Mit dem Heimkehrer kommt Unfriede und Streit. Er nennt Großvaters 50-Morgen-Hof eine Knochenmühle und will, daß Tinko in die Schule geht statt aufs Feld.“ (Quelle: aufbau-verlag.de)
Die Tinko-Eiche nicht weit entfernt vom Schlosshotel Groß Plasten
Wie schon im Bookcrossing-Artikel über das Freilassen des Macchavelli-Krimis im Schlosshotel Groß Plasten spielt der Besuch des Hotels wieder eine zentrale Rolle. Denn von da aus, nach einem kleinen Spaziergang rund um das Gelände, gelangt der Spaziergänger, wenn er vom Eingang des Hotels aus startet und die Straße geradeaus bis zum Ende des Ortes folgt (nur noch links abbiegen bis zum Feld) zum Aussichtspunkt mit der „Infotafel Tinko-Eiche“. Vom Rande des Feldes kann der Betrachter der Landschaft Eiche am Horizont erblicken. Die Entfernung und der Weg entlang der Straße „Zum Seeberg“ beträgt laut Google Maps ca. 800 Meter (10 min).
Es folgen Bilder rund um das Hotel bis zum Ziel Tinko-Eiche:
Typ: Naturdenkmal
Baumart: Stiel-Eiche (Quercus robur), auch Sommer-Eiche genannt
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Kreis: Mecklenburgische Seenplatte
Ort: Groß Plasten
Geo-Koordinaten: E12°53.0374′ / N53°33.0544′
Einzelbaum oder Gruppe: Einzelbaum
Zustand: vital
(Quelle: baumkunde.de)
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