Hundekälte auf dem Alex – Berlin im Frost

Kolumne: „Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte.“ – Alfred Döblin lässt grüßen

Mit dem Fahrrad unterwegs in Berlin

© Hauptstadtstudio

Guter Dinge und im Zwiebelsystem warm angezogen, trat ich vor die Haustür. Bohhh, ist das kalt, eine „Hundekälte“ ist das, dachte ich. Da jagt man echt keinen Hund vor die Tür. Es half jedoch alles nichts, der Tag war voll gestopft mit Terminen. Aber wie kalt es wirklich geworden war, merkte ich erst, als ich mein Schloss am Fahrrad nicht mehr aufbekam. Geschlagene fünf Minuten, vielleicht waren es auch sechs, versuchte ich das Schloss zu knacken; mit dazugehörigem Schlüssel wohlgemerkt. Nichts bewegte sich. Mit Hauchen, warme Hände dranhalten, Feuerzeug herauskramen und diversen Kraftübungen mit Daumen und Zeigefinger war der Erfolg in sichtbare Nähe gerückt. „Bloß nicht abbrechen! Ganz ganz vorsichtig …“, betete ich und siehe da ein erstes Erfolgserlebnis an diesem so bitterkalten Tag. Anschließend auf den Sattel geschwungen, war nicht nur dieser spürbar vom Frost in Beschlag genommen worden, sondern gleichzeitig auch die rechte vordere Bremse meines Fahrrades. Das merkte ich aber erst an der ersten Kreuzung Richtung Hauptbahnhof. Oh ha, nur halbe Sicherheit bis Alexanderplatz! Aber anno dazumal gab es auch nur Rücktritt und der Mensch ist heil durch den Verkehr gekommen.

„Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte. Nächstes Jahr, 1929, wird’s noch kälter.“

Zwar haben wir mit der Weile das Jahr 2009, aber schon Alfred Döblin hat es richtig erkannt: Es kann richtig kalt werden in Berlin. Vorbei an den Buden des Weihnachtsmarktes am Alex dürfte nun jeder den Drang spüren, wirklich im Glühweinzeitalter angekommen zu sein. Wenn ich da an die milden Gefilde vor zwei Wochen denke, sind die Berliner nun doch in der kalten, der bitterkalten Jahreszeit angekommen. Als ich dann neuerlich vor meinem Fahrrad stand, gab es ein Revival der Haustüraktion. Wahrlich eine „Hundekälte“ oder sollte ich eher „Schweinekälte“ sagen? In Zeiten der Schweinegrippe ist der Sprecher doch wesentlich hipper, wenn er mit medial aufgemotzten Modewörtern um sich schmeißt. Es wäre jedoch clever gewesen das Schloss auszutauschen oder es zu mindestens einmal zu ölen als ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Da stand ich nun auf dem Alexanderplatz, mein Fahrrad fest verschweißt und fühlte mich der genannten Romanphrase aus Döblins „Berlin Alexanderplatz“ sehr sehr nahe. Mit dem Roman setze Döblin dem geliebt und gehassten Alexanderplatz ein literarisches Denkmal. Nur half mir das in jenem Augenblick nicht weiter. Dieses Mal dauerte es wesentlich länger. Aber wie heißt es so schön: Wenn Engel reisen. Auch wenn ich selbst kein Engel bin, war doch einer meiner Weihnachtsengel anwesend und schickte positive Energie in den Zylinder meines Fahrradschlosses.

Berlin: Ich komme wieder zum Alex

„Nüscht wie nach heme“ würde der Sachse sagen und vorsichtshalber das Ersatzschloss benutzen, denn das ist noch voll intakt und sollte die „Hundekälte“ in jeder Ecke Berlins schon aushalten; auch am Alex. Auf der Fahrt zurück in meinen Kiez fiel mir noch ein, dass ich im ersten Jahr meiner Berliner Ankunft und als scharfer Beobachter das Zitat „Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte. Nächstes Jahr, 1929, wird’s noch kälter.“ auf der Oststeite am Haus Alexanderplatz 6 entdeckt hatte. Auf der 220 Meter langen Fassade kann der Betrachter jene Worte lesen. Asche über mein Haupt, ich war jedoch schon einige Straßenzüge weit weg entfernt, um mich davon zu überzeugen, ob denn wirklich noch diese Hommage da prangt? Ich denke schon und beim nächsten Besuch auf dem Alexanderplatz werde ich mich einfach noch einmal vergewissern. Dann aber mit einem besserem Schloss und der höheren Gewissheit, dass ich vom Alex wieder los komme. In diesem Sinne: „Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte. Nächstes Jahr,“ – 2009 – „wird’s noch kälter.“

(Kolumne „`Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte.` – Alfred Döblin lässt grüßen“ ehemals auf hauptstadtstudio.com)

Montagskolumne von Jens Böhme auf Hauptstadtstudio

Kolumne: Wer ist hier der Grinch?

Einmal ein Grinch sein. – Wieviel Grinch ist in Dir?

© Hauptstadtstudio

Schon mal daran gedacht dem Weihnachtsmann den Geschenkesack zu klauen? Vielleicht nicht den Sack klauen, aber zumindest, das mit den Geschenken in diesem Jahr mal völlig sein zu lassen. Na, so bösartig wie der Grinch wollen wir dann doch nicht sein oder?

Aber durch die Antihaltung wenigsten der Weihnachtsindustrie ein eigenes, ein ureigenes Schnäppchen schlagen. Kampf dem Konsum! Ho ho ho hooou, das macht den Grinch “in Dir” – gar froh.

Vielleicht gibt es sogar bei dem ein oder anderen den Gedanken den Originalweihnachtsbaum aus dem Wald durch einen ordinären Plastikbaum zu ersetzen? Sei es aus Faulheit die Nadeln täglich wegsaugen zu müssen oder aus Kostengründen. War ja schließlich Wirtschaftskrise, da müssen alle ein paar Federn … äh, ich meine natürlich Nadeln lassen. Eben so eine richtige moderne Plastiktanne mit integrierter Wii-Station zum digitalen Pilzesuchen auch im Dezember innerhalb des Nadelgeflechts bzw. einem Holzfäller-Kamikaze-Game zum zusammenklappen und in die Ecke stellen; für den ungenutzten Stauraum im Keller. Ein Stino-Plastikbäumchen zum wiederaufbereiten frisch aus dem Gorleben der Wohnstube – alles strahlt -, um es nächstes Jahr erneut zu reanimieren. Aber ob dies der Geschenke- und Weihnachtsindustrie wirklich in die Strategie passt, ist fraglich? Da sind wir wieder bei den Nadeln, die sich förmlich zu Dornen transformieren. Und diese Dorneshaltung des Konsumenten: Nun, diese ist der Industrie mit Sicherheit ein wahrer Dorn im Christbaumschmuck. Zumindest kommt mir beim Anblick der Weihnachtsartikel schon Ende September jene Art der Neurose einfach mal zum Grinch zu mutieren, ganz gelegen.

Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat – Seuss lässt grüßen

Der Grinch hasst Weihnachten. Ein kleiner Exkurs am Rande. Er ist ein grünes behaartes Wesen und entstammt aus der Feder des Schriftstellers Theodor Seuss Geisel. Sein Kinderbuch erlangte in den USA Kultstatus. In unserem Breitengrad dürfte dieser Antiheld der Weihnacht aus der Verfilmung des Regisseurs Ron Howard mit Jim Carrey als grüner Weihnachtshasser eher auf diesem Wege bekannt sein. Und weil eben dieser grünen Froschnatur der ganze Weihnachts-Kladderadatsch tierisch auf den Senkel ging, – klar, grün ist eben schon aus Corporate Identity zum Weihnachtsfest nicht die richtige Farbe – beschloss er sich als Weihnachtsmann zu verkleiden und das Fest der Liebe zu klauen. Es sei angemerkt, dass ich durchaus kein grünes behaartes Wesen bin und zudem auch nicht an der Rot-Grün-Blindheit leide. Nur manchmal, wenn das Weihnachts-Tam-Tam überhand nimmt, eine Heuchelei die andere ablöst und überkandidelter Kitsch zur eigenen Epoche avanciert, neben der uns altbekannten Epoche der Romantik, dann … dann ist selbst mir als romantischer Geist das eine Spur zu heftig.

Dann hilft nur noch: Plätzchenbacken. Denn das ist ja wohl der wahre Geist der Weihnacht. Sich zusammenfinden, ein Lichtlein anzünden, vielleicht auch zwei, drei, … aber keine Feuersbrunst und dabei gemütlich entspannt mit der Familie oder den besten Freunden das Beisammensein genießen. „Freunde“ sind übrigens die Familie, die man sich aussuchen kann; habe ich mal gelesen. Ein traditioneller Punsch zu Hause oder auf dem Weihnachtsmarkt ist natürlich auch eine Alternative. Da spricht und lacht man jedenfalls miteinander, Mann & Frau tut es eben einfach! Im Gegensatz zum Geschenke kaufen. Da fragt sich jeder nur: Was hat sie denn noch nicht? Was ist denn ein angemessenes Geschenk für die Schwiegereltern? Oder: Wo bekomme ich nur die CD mit der Original-Unterschrift von Robbie Williams her? Tja, das sind einseitige Dialoge und sicherlich nicht im Geist der Weihnacht. Das mag für den ein oder anderen eine Herausforderung sein, ein archaischer Kampf, aber doch ein einsamer. Wenn dabei der suchende Mann oder die Dame nicht gerade von den Freunden beim Weihnachtsshopping unterstützt wird.

Im Clinch mit dem Grinch „in uns“

Aber zurück zum Exkurs. Der Grinch in seiner Euphorie das Richtige zu tun, entwendet mit Hilfe seines treuen Hundes die Geschenke der Bewohner aus dem Nachbarort und glaubt somit dem ganzen überschwänglichen Feierlichkeiten ein Ende gemacht zu haben. Da irrt er aber gewaltig, wie die Geschichte beweist. Letztendlich wissen wir doch alle, dass Weihnachten weit mehr ist als nur ein Geschenkewahn und bunte Lichter. Es sollte zu mindest in den Köpfen zu mehr herhalten. Auch weniger mag in diesem Fall oft „vielmehr“ sein. Es gibt einfach zu viele schöne Dinge in der Vorweihnachtszeit oder zu Weihnachten selbst, als das ich ehrlich gesagt wirklich zum Grinch mutieren würde. Wenn das sogar der Grinch am Ende der Weihnachtsgeschichte selbst entdeckt und von seinem Anti-Tripp geheilt wird, dann bin ich schon lange geheilt – vor allem vom Konsum. Jedoch noch lange nicht vom Duft der Weihnachtsmärkte, dem herzhaften Gaumenschmaus, den extravaganten Süßigkeiten, wie auch nicht davon meinen Lieben zu Weihnachten zu sagen: „Fröhliche Weihnachten, ‚ick’ hab Euch lieb.“

(Kolumne „Wer ist hier der Grinch?“ ehemals auf hauptstadtstudio.com)

Rezension: Roland Emmerichs Kinofilm 2012 auf Hauptstadstudio

2012 – Roland Emmerichs neuer Kinofilm wieder monumental-katastrophal

Das Ende der Welt vor Augen – Sind wir wirklich dabei?

© sonypictures
© sonypictures

Mit Emmerichs monumental-katastrophalen Kinofilm 2012 erlebt der Zuschauer wieder einmal wahrhaftig das Ende der Welt. Zumindest wird er zusammen mit dem Schriftsteller Jackson Curtis (John Cusack) Zeuge wie sich der Yellowstone Nationalpark in einen riesigen Vulkan verwandelt. Es fliegen einen nur so die Gesteinsbrocken um die Ohren und zusammen mit dem Verschwörungstheoretiker Charly Frost (Woody Harrelson) wartet der Cineast auf den persönlichen Einschlag.

Wer Roland Emmerichs Filme wie „Independence Day“ und „The Day After Tomorrow“ kennt, weiß, dass es hier im großen Stil knallt. Explosionen lösen sich ab, während die Erde überdimensional aufreist und alles im Inneren verschwindet; als hätte der Teufel Freigang und beschlossen die Pforten zu öffnen. Wassermassen, die sich monströs erheben und alles unter sich begraben, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Elemente zeigen uns wie klein wir sind und wie schnell es zu Ende gehen kann. Aber eben nur „kann“. Das Wort Katastrophe mutiert zum Wörtchen und an seiner Stelle tritt das mythenumwobene Wort Armageddon – das Ende der Welt.

Die Logik von 2012 hinkt – Aber ist das wirklich wichtig?

Wer aber Logik und schöne Dialoge erwartet, wird enttäuscht. Es ist äußerst fraglich, wie sich ein derartiges Archeprojekt zum Überleben der Menschheit in einem monumentalen Komplex mitten in einem Berg in China verwirklichen lässt. Wenn der Betrachter mal auf Bauprojekte in der Realität schaut, dann weiß man wie lange so etwas dauert. Das Ganze innerhalb von 2 Jahren auf die Beine zu stellen, ist dann doch völlige Utopie. Ebenso unfassbar, wenn auch sehr beeindruckend, schaut der Zuschauer auf die Monstrosität der modernen Archen. Nicht nur der Materialaufwand ist beeindruckend, sondern auch die Leistung der Ingenieure. Sicherlich gab es in diesem Fall auch keine großen Testphasen, sondern alles muss laut Assoziationskino im Kopf sofort funktionieren. Würde es dies nicht, dann wäre wieder einmal vorzeitig „Schicht im Schacht“.

Weiterhin wissen wir annähernd, dass zum Überleben einer Art immer eine gewisse Anzahl von Vertretern notwendig ist. Menschen sollten es noch genug sein, doch es braucht schon mehr als Männchen und Weibchen einer Tierart, um eine sichere Population zu gewährleisten. Gesehen hat man jedoch nur einzelne Tiere, den Rest muss man sich fiktiv vorstellen. Natürlich kann nicht innerhalb des Filmes gezeigt werden, wie jede Art für sich gesichert wird. Das muss der Zuschauer sich irgendwie denken. Doch was ist mit den Pflanzen? Aber das ist nur ein weiteres Kriterium, wo es inhaltlich wieder einmal harken könnte und der Zuschauer ins Grübeln kommt.

Eventmovie der Katastrophe – Bist Du dabei?

Auf der Homepage von 2012 wird der Film als Eventmovie bezeichnet. Ein durchaus passendes Synonym für den Film, dessen Event darin besteht, dass alles den Bach runter geht. Wem großes Kino in Science-Fiction-Format gefällt, ist bei 2012 sicherlich richtig. Es passiert wirklich viel und es gibt viel zu sehen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Event der Katastrophe. Der Plot von 2012 jedoch, aufgegriffen aus dem Mayamythos, sowie die audio-visuelle Beschallung im Kino wiegen das Defizit der Logik wieder auf und der Cineast kann sich entspannt-gespannt und durchaus auch unentspannt zurücklehnen. Denn wenn es losgeht und die Welt wie wir sie kennen nicht mehr existent, sich förmlich vor den eigenen Augen abwandelt, dann kann das Kinoherz schon mal in Wallung kommen. Einem spannenden Katastrophenfilm mit Science-Fiction-Charakter steht dann nichts mehr im Weg.

Kompletter Artikel „2012 – Roland Emmerichs neuer Kinofilm wieder monumental-katastrophal“ auch auf Hauptstadtstudio.

Kolumne auf Hauptstadtstudio – Frust und Lust mit der BVG

© Hauptstadtstudio

Mal ehrlich. Warten auf die Bahn, auf den Bus, auf die Verabredung zum Kaffee, auf eine Dame, auf einen Herrn, auf Weihnachten, den Feierabend, das Wochenende, den Urlaub, … gewartet wird doch immer.

Das darf man der BVG nicht wirklich vorwerfen. Das ist doch zum Teil ihr Kerngeschäft, dass die öffentlichen Verkehrsteilnehmer laut Fahrplan eben warten müssen. Im Laufe unseres ganzen Lebens sind wir doch bei genauer Betrachtung nur am Warten. Darauf, dass der Kinofilm beginnt oder ich endlich zur Sprechstunde beim Hausarzt aufgerufen werde; und das trotz Termin oder im Sinne der BVG laut Fahrplan.

25 Minuten warten – Frustration vorprogrammiert

Jetzt erst am Wochenende stand ich an der Haltestelle Alt-Moabit/Rathenower Str. Es regnete und ich war trotzdem guter Dinge. Ich hatte wie üblich einen Termin. Doch als ich dann doch geschlagene 25 Minuten auf den Bus wartete, spürte auch ich so manch seltsam ungewohntes Gefühl in mir. Jenen Drang sich lautstark echovieren zu müssen. Zudem fuhr sichtlich provozierend im Intervall der TXL an meiner Nase vorbei. Zwar ein Bus der BVG, aber eben nicht meiner und dies war auch explizit keine TXL-Haltestelle.

Tropfen auf den heißen Stein – BVG Entschädigungsprogramm

In Gedanken fiel mir prompt auch ein, dass heute zum Samstag die BVG ihr Entschädigungspaket von der Leine gelassen hatte. Mit einem Einzelfahrschein konnte demnach der Fahrgast den ganzen Samstag mit der BVG fahren. Dies ist sogar am 1. Advent und an den folgenden Adventswochenenden möglich. Ich hatte jene Information im Radio vernommen. Das Ganze ist ein Teil aus dem Entschädigungsprogramm für die langfristige Misere in diesem Sommer, in der letzten Zeit und möglicherweise auch für die Zukunft. Ich sage da nur: Notfallfahrplan. Weiterhin gibt es die Tickets für den Dezember für 15 € weniger und Abo-Kunden bekommen den 12. Monat sogar geschenkt. Was für ein Schachzug der Reue! Ist es nicht eine kleine gut angelegte PR-Kampagne, die vorerst weit weniger kostet das eigene Image aufzupolieren, als dieses durch einen pünktlichen Zeitplan und sichere, sowie funktionstüchtige Transportmittel zu gewährleisten? Ich vermute es einfach mal. Klar, letzteres kostet sicherlich wesentlich mehr – so auf die Schnelle. Was zahlentechnisch noch zu beweisen wäre QUOD SIT DEMONSTRANDUM und bleibt daher nur eine subjektive Annahme.

Die Waage der Gerechtigkeit

Wer aber auf den Bus wartet und einen Termin hat, der lässt schon mal gern die eigene Frustration an der Institution BVG bzw. der S-Bahn aus. Im Extremfall auch an den Menschen, die repräsentativ dafür stehen. Busfahrer, Servicepersonal etc. Sie sind dann eine Art menschliche Klagemauer verbaler Attacken. Ich habe es oft genug mitbekommen. In diesem Fall tariert sich die Waage der Gerechtigkeit oder auch der Ungerechtigkeit von selbst aus. Die eine Seite schafft es nicht den Fahrplan einzuhalten, die andere Verständnis und entsprechende Wortwahl aufzubringen. Schimpfen werden die Leute eh immer. Es schätzen zu wissen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel der BVG ein überaus komplexes und doch zum größten Teil reibungsloses Konstrukt sind, wohl weniger. Sollten wir eigentlich nicht froh sein, dass wir so modern aufgestellt sind? Wenn ich da an meinen Kuba-Aufenthalt denke, wie die Menschen dort von A nach B gelangen und welch Wartezeiten es da zu bewältigen gibt, dann werde auch ich wieder innerlich ruhiger. Aber wer denkt schon darüber nach, wenn er frustriert auf die Bahn, den Bus oder gar den Weihnachtsmann wartet?

Einfach mal … – menschlich bleiben!

Zudem sollte jedem Mitarbeiter der BVG, egal ob der Busfahrer wieder einmal das Klischee des unfreundlichen Berliner Busfahrers erfüllt oder nicht, ein Tribut der Dankbarkeit und Annerkennung gezollt werden. Schließlich sind es immer noch Menschen, die neben all der Technik uns sicher von A nach B bringen. Ob nun im Terminal am PC oder in der Cockpit-Kanzel der S-Bahn oder des Busses. Diese Menschen funktionieren. Sie sollen, sie müssen zu hundert Prozent funktionieren, genau wie das Material und Streckenplanung funktionieren sollten. Wenn dann dazu noch gelächelt wird, ist es das I-Tüpfelchen der Servicepalette. Was letztendlich wirklich zählt und Muttern immer sagt: Hauptsache gesund ankommen. In diesem Sinne werde ich mir beim nächsten Mal genau über diese Phrase Gedanken machen und die aufkeimende Frustration einfach mal hinter dem Wartehäuschen begraben. Diese Handlung sollte zudem auch förderlich gegen zu hohen Blutdruck sein. Denn wenn ich schon nicht das Fahrrad benutze und mit dem Streckennetz der BVG meine winterliche Bequemlichkeit fröne, dann sollte ich die Aussicht auf erhöhten Blutdruck durch den Verlust des Fahrradtrainings so mit einer gewissen Gelassenheit kompensieren können.

(Kolumne „Frust und Lust mit der BVG“ ehemals auf hauptstadtstudio.com)

Weihnachtsmärkte in Berlin – Zeit für Bratwurst und Glühwein

Weihnachtsmärkte in Berlin – Für jeden Geschmack etwas dabei

Weihnachtsmarkt

Es ist wieder soweit – es ist wieder Vorweihnachtszeit. Groß & Klein zieht es am Abend oder am Wochenende auf die hiesigen Weihnachtsmärkte. Berlin als Hauptstadt hat mit seinen Bezirken für jeden Geschmack etwa zu bieten. Manch einer behauptet sogar, dass es sich lohnt Weihnachtsmarkt-Hopping zu machen. Natürlich nur, wenn die nötige Zeit und Kondition dafür vorhanden ist.

Wo gibt es was und wie lange? – Weihnachtsmärkte in der Diskussion

Immer wieder kommt es unter Kollegen oder Freunden zur Diskussion welche Weihnachtsmärkte besonders schön, besonders attraktiv, besonders gemütlich, besonders hipp sind. Fragen „Wo gibt es die längste Bratwurst?“ und „Wo wird der preiswerteste Glühwein ausgeteilt?“ reihen sich in die Gespräche von Weihnachtsmarktfans mit ein. Oft wird dann eine Meinung vom letzten Jahr revidiert wie: „Also dieser Weihnachtsmarkt war vor 2 Jahren mal besser.“ Ob dies wirklich der Fall ist, liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Möglicherweise auch an der Strichliste der bereits genossenen Glühweintassen.

Eine Übersicht der Berliner Weihnachtsmärkte auf berlin.de

Bei berlin.de gibt es ein interessantes und informatives Konvolut der Berliner Weihnachtsmärkte.

1. Kolumne auf Hauptstadtstudio von Jens Böhme

Die Berlin Kolumne auf Hauptstadtstudio

von Jens Böhme

„Theater, Theater – Der Lappen geht hoch …“, sang Rainald Grebe in einer humoristischen Persiflage den Refrain von Katja Ebsteins Songs „Theater“ nach. Nur geht hier ehrlich gesagt nicht der Lappen hoch, sondern einzig und allein jede einzelne Taste auf der Klaviatur meines Laptops. Genau dann, wenn meine Gedanken den Weg über die Finger gefunden haben und sich auf dem Bildschirm vor mir in Buchstaben generieren.

„Es ist was es ist …“: Ein Theater der Schreiberei, will ich meinen. Gut bei Erich Fried endete der Satz mit „… sagt die Liebe“. Doch es ist eben beides Theater und Liebe; eben die Liebe zum permanenten Theater der Schreiberei. Und die Liebe selbst, zum wem oder was auch immer, gibt es meistens auch nicht ohne Theater.

Keine Vorstellung von einer passenden Vorstellung

Endlich habe ich einen Platz gefunden und beginne meinen Senf in die Welt zu tragen. Na sagen wir nicht gleich in die ganze Welt, sondern direkt ins Hauptstadtstudio. So mancher Hauptstädter, ob nun in New York, London, Paris, Peking oder gar in Nairobi, denkt sicherlich auf seine empfindsame Weise der Nabel der Welt zu sein und dem möchte ich aus egotechnischen Gründen auch nichts entgegenbringen. Seit meiner Ankunft in Berlin laufe ich natürlich im Tagtraum mit einer Fahne in der Hand von Stadt zu Stadt mit der Aufschrift „Ich bin Hauptstädter. Ich bin ein Berliner. Ich bin …“ doch eigentlich bekloppt. Sichtlich stolz in Berlin zu leben, bin ich doch nicht weniger stolz darauf Elbflorenz namens Dresden oder meiner Heimatstadt Meißen entsprungen zu sein. Fakt ist: Hier gibt es einiges zu berichten und das aus meiner ureigenen Sichtweise. Übrigens: Jeder Neu- bzw. Wahlberliner lernt früher oder später den Rainald Grebe Song “Brandenburg” kennen. Für manchen NeuBERLINER mutiert dieses Lied sogar zur heimlichen Hymne.

Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, …, Sonntag?

Über was ich mir im Vorfeld alles Gedanken gemacht habe, glaubt man kaum. Problem 1: Wie fange ich an? Problem 2: In welchen Stil soll ich eigentlich meinen wöchentlichen Senf im Hauptstadtstudio kundgeben? Da natürlich alle guten Dinge Drei sind – hier Problem 3: An welchem Tag soll ich nun meine Gedanken, meine Meinung über Berlin, über sonderbare Begebenheiten, aber auch tagesaktuelle Geschehnisse und private Erlebnisse manifestieren? Montag? Dienstag? Mittwoch, Donnerstag, …, Sonntag? Welcher Tag ist dafür am besten prädestiniert? Problem 1 ist gelöst. Der Anfang ist gemacht. Problem 2 hat sich einfach mal ergeben – locker vom Hocker – und Problem 3 erkenne ich, wenn ich den Button „publizieren“ gedrückt habe. Eindeutig erkennbar sollte dann der Wochentag am Anfang der Kolumne dem Leser entgegen prangen. So bleibt mir am Ende meines ersten Textes nur noch zu sagen: „Theater, Theater – Der Lappen geht hoch …“ und mit meinem Senf aus Mitte-Tiergarten direkt „… Rein in die Zauberwelt …“ – Berlins.

(Kolumne „Keine Vorstellung von einer Vorstellung auf Hauptstadtstudio“ ehemals auf hauptstadtstudio.com)

skate by night BERLIN – Mehr als tausend Füße auf Rollen

Immer wieder Sonntags „skate by night„ in Berlin

Meine unverwüstlichen Inliner
Meine unverwüstlichen Inliner

Die letzten beiden Jahre völlig vernachlässigt, bin ich dieses Jahr erst Ende Juli wieder mit Leidenschaft zur skate by night in Berlin dazu gestoßen. So habe ich meine alten K2 Inliner auf Vordermann gebracht, angeschnallt und schon ging es ab zum Treffpunkt Alexander Platz. Es war eher Zufall als ich 2004 allein auf Skates durch Berlin düste und irgendwann an einem Sonntag am Brandenburger Tor ankam. Völlig überrascht so vielen Landsleuten auf Rollen zu begegnen, schloss ich mich dem Tross durch Berlin an. Damals war Balisto noch Sponsor, wenn ich mich recht erinnere. Von nun an wusste ich, dass ich nicht allein bin. Seitdem werde ich regelmäßig über einen sehr willkommenen E-Mail-Verteiler über Skateparaden, Skatenight und andere sportliche Aktivitäten im Inlineskate-Bereich informiert. Ich liebe es mich auf Rollen fortzubewegen und je nach Zeit und Konstitution nehme ich dann daran teil.

Im Vorfeld des Genusses auf Rollen durch Berlin

Bevor es losgeht und sich mehr als tausend Füße in Bewegungen setzten, tanzen die „Könner auf Rollen“ vor den Schaulustigen oder jenen, die es ihnen nach genügend Training bald gleichtun werden, zu peppiger Musik auf der Stelle oder um aufgestellte Hütchen. Ungefähr 19 Uhr treffen sich die Skater nach und nach am Treffpunkt, der auf der Hompepage von http://www.skatebynight.de bekannt gegeben wird. Start und Zielpunkt dieses Jahr ist immer der Alexander Platz direkt vorm Saturn. Ein symbolisches Startgeld von 2 € ist zu entrichten bevor es dann 20:30 Uhr losgeht. Für das Startgeld bekommt jeder Skater ein Bändchen an dessen Ende sich eine Nummer befindet. Diese Nummer kann beim Pausenpunkt, den es meistens auf der Hälfte der Strecke gibt, abgerissen werden und dafür erhält der Skater ein kleines Mineralwasser. Im Hochsommer ist dieses Etappenziel wie eine langersehnte Oase im Betonmeer. Ich selbst lechze dann förmlich nach Wasser und bin heilfroh, dass die Möglichkeit vom Veranstalter, die körpereigenen Wassertanks wieder aufzutanken, gegeben wird. Vielen Dank an die Organisatoren auch auf diesem Weg. Nicht nur für das Wasser, sondern auch für das Engagement dieses Erlebnis auf Rollen durch die Hauptstadt zu ermöglichen.

Schnappschuss von der Kreuzberg + Spreerunde - Na wo isser denn?
Schnappschuss von Bernhard Zwiebern bei der Kreuzberg + Spreerunde - Na wo isser denn?

Foto: Bernhard Zwiebern (gefunden in der Bilddatenbank von berlin/skatebynight.de/fotos)

Die „Flughafen Tour“ Tempelhof

Gestern beispielsweise ging es zum Flughafen Tempelhof, die so genannte „Flughafen Tour“ mit 18,7 km. Die Strecken sind aber durchaus auch länger wie z.B. die „Hellersdorf Skatenight“ vom 26.07.09 mit ganzen 31,7 km. Ein wenig Kondition sollte man da schon mitbringen. Mit Musik im Ohr, mein MP3-Player ist immer voll aufgeladen, skate ich zumeist gemütlich in der Menge zu meiner Lieblingsmusik. Mal schneller und mal langsamer ziehen dann die Häuserschluchten Berlins an mir vorbei. Immer wieder gibt es neue Impressionen von bekannten und unbekannten Gebäuden, von Skatern die mich begleiten oder von Menschen am Straßenrand, die vom Skaterfeld überrascht werden und erstaunt dem Spektakel nachschauen. Wenn man sich wie ich ab und an von ganz vorn nach hinten durchrollen lässt, um dann später wieder aufzuholen – wenn man die Puste noch hat –, dann erblickt man viele bekannte Gesichter. Auch wenn ich sie das ganze Jahr über nicht mehr sehe, so weiß ich doch jetzt schon „der oder die“ ist nächstes Jahr definitiv wieder dabei.

www.skatebynight.de – Es geht dem Ende zu, aber nur für dieses Jahr …

Ich bin bereit ...
Ich bin bereit ...

Leider neigt sich jeder Skatersommer einmal dem Ende zu. Am Sonntag dem 13.09.2009 ist der vorerst letzte Termin der „skate by night“ in Berlin. Laut Homepage das „Warm up for Marathon“. Mit Sicherheit werde ich alles daran geben und versuchen diesen Termin wahrzunehmen. Wann kann der Skater sonst zusammen mit der Berliner Polizei gefahrlos und legal auf den Straßen Berlins dahin brausen? So freue ich mich schon heute riesig auf die letzte „skate by night“-Veranstaltung in Berlin. Zusammen mit den anderen Rollbegeisterten werde ich über den Asphalt fliegen und mit einem Lächeln die verschiedenen Augenblicke und die Stadt auf Rollen genießen.

Die nächsten Termine bei skatebynight.de und der berlinparade.com:

skatebynight.de in Berlin, Sonntag 13. September 2009, „Warm up for Marathon“

berlinparade.com in Berlin, Freitag 18. September 2009, 20 Uhr

Der Autorenvertrag

Durchgelesen, unterschrieben, eingetütet, zugeklebt und jetzt:

Jetzt ist er raus – der Autorenvertrag.

Gestern fand ich diesen zusammen mit der Auftragsbestätigung der Startauflage des Romans „Der Tausendfüßler“ in meiner Post. Da glänzten die Augen vor Freude. Heute auf dem Weg zum Rosa-Luxemburg-Platz werde ich den Autorenvertrag in den nächsten Briefkasten werfen, so dass er nächste Woche von der anderen Vertragpartei dem Verlag book-on-demand unterschrieben werden kann.

Mitte bzw. Ende nächster Woche, wurde mir von Frau L. gesagt, wird das Buchblocklayout fertig sein und ich weiß dann wie viel Seiten mein Roman nun wirklich haben wird. Momentan wurde er mit 400 Seiten – hochgerechnet – kalkuliert. Ich denke aber, dass es sich realistisch um eine Zahl handelt, die sich im Bereich zwischen 350-380 Seiten Taschenbuchformat einpendelt. Erst dann kann der endgültige Verkaufspreis festgelegt werden.

Als nächstes folgt dann Buchumschlagslayout. Nun denn, packen wir es an …

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