Interview WochenKurier – Jens Böhme: Als Schriftsteller brauchst Du viel Puste

„Als Schriftsteller brauchst Du viel Puste“

von Andrè Schramm

Kurz gefragt: Hobbyautor Jens Böhme und sein neues Werk

 

Jens Böhme mit dem Roman Der Tausendfüßler
Jens Böhme – Der Tausendfüßler

Der Autor und ehemalige Schüler des Franziskaneum Jens Böhme hat gut ein Jahrzehnt nach seinem Debüt nachgelegt. WochenKurier sprach mit dem 31-Jährigen über sein neues Werk, das er selbst als Dienstag-Abend-Liebesgeschichte bezeichnet.

MEISSEN. Sie leben seit knapp sechs Jahren in Berlin. Welchen Bezug haben Sie noch zu Meißen – ihrer Heimat?

Meine Familie und  Freunde wohnen hier, deshalb bin ich öfter zu Besuch.

Wie wird man eigentlich Schriftsteller?

Bei mir hat es angefangen mit Liebesgedichten und Kurzgeschichten während meiner Schulzeit. Es folgten erste Veröffentlichung und Lesungen.

Bei Literaturfest waren Sie gar nicht.

Das stimmt. Ich wäre gern dabei gewesen, hatte aber beruflich zu tun. Vielleicht klappts ja nächstes Jahr.

Also ist das Schreiben nach wie vor Hobby?

Ja. Leben kann ich davon nicht. Wenn am Ende eine Null steht, bin ich zufrieden.

Womit verdienen Sie dann ihr Geld?

Ich bin in der Medienbranche tätig. Das war übrigens auch ein Grund, warum ich nach Berlin gegangen bin.

Ihr Liebesroman trägt den Titel „Der Tausendfüßler“. Worum geht’s?

Der Roman dreht sich um einen Schriftsteller, der den Lebensmut verloren hat und zurückgezogen lebt. Als er die Buchhändlerin Miria kennen lernt, verändert sich sein Leben gewaltig. Man könnte sage, es ist eine `Sat.1-Dienstag-Abend-Liebesgeschichte`, allerdings mit mehr Tiefgang, Humor und unheimlichen Begebenheiten.

Sie haben ihr Werk über  die  „Book on Demand Variante“ veröffentlicht. Warum?

Es ist gerade für Nachwuchs-Autoren eine gute Möglichkeit, etwas ohne riesige finanzielle Belastungen zu veröffentlichen und das schon bei einer Auflage ab 30 Stück. Dabei kann das Buch bei entsprechender Nachfrage auch vervielfältigt werden. Die Auflage ist also unbegrenzt.

Viele erfolgreiche Autoren haben klein angefangen. Was glauben Sie, gibt es ein Erfolgsrezept?

Ich denke Kontinuität ist sehr wichtig. Viele Autoren beginnen stark und lassen dann genauso stark nach. Als Schriftsteller brauchst Du viel Puste.

Infos: https://der-tausendfuessler.blog/

(asc)

Buchtipp: Siegfried Lenz – Schweigeminute

Ganz ehrlich. Es gibt nur wenige Bücher, die mich zu Tränen gerührt haben. Gerade eben habe ich das 128-seitenstarke Buch „Schweigeminute“ von Siegried Lenz ausgelesen. Eine rührende, eine romantische, eine geisterwärmende Liebesgeschichte von Siegfried Lenz, die einem selbst zurück blicken lässt auf die Neigungen und Zuneigungen der eigenen Jugend.

Buchtitel
Buchtitel – Siegfried Lenz „Schweigeminute“

Dem Ende entgegen, auf den letzten Seiten schon, bemerkte ich, wie sich mein eigenes Universum mit dem des Buches vermischte. Verklärt romantische Gefühle in ihrer Urgewalt erfassten mich mit ihrer ganzen Bandbreite. Bittersüß spürte ich ihre Macht, ihren Schmerz und mein eigens Leben und lieben.

Ein Zitat aus „Schweigeminute“

„[…] Was Vergangenheit ist, ist dennoch geschehen und wird fortdauern, und begleitet vom Schmerz und einer zughörigen Angst werde ich versuchen, das zu finden, was unwiederbringlich ist. [..]“

(S. Lenz, Schweigeminute, S.122, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2008)

Anmerkung zum Foto: spontan abfotografiert vom Buchtitel (Umschlaggestaltung: Steigenberger Grafikdesign, München / Foto: mauritius images – Bernd Römmelt)

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